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engst.FOTOGRAFIE Insider (Dezember 2025)
Die letzte Ausgabe des Jahres ist da. Schon erstaunlich wie schnell die Monate vergangen sind.
Themen in dieser Ausgabe:
Besser haben als brauchen - meine Geschenktipps für Weihnachten
Falls du also nicht wieder am 23. Dezember panisch durch die Stadt rennst, weil „mir fällt einfach nichts ein!“ – gute Nachrichten: In meinem Shop findest du jede Menge Geschenkideen, die Freude machen und garantiert nicht in der Schublade verschwinden. |
📚 Für Leseratten & Heimatliebhaber: |
🏞️ Für Naturfreunde & Harz-Fans: |
📸 Für kreative Köpfe: |
✨ Und das Beste: Zur Shoperöffnung gibt’s jede Menge Rabatte – also reinschauen, stöbern, freuen und vielleicht schon ein paar Häkchen auf der Geschenkeliste setzen. |
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Neu im Shop: Mein E-Book „Fotoguide Südschweden“ ist da!
Dieses Buch nimmt dich mit auf eine visuelle und erzählerische Reise durch den Süden Schwedens – dorthin, wo das Licht des Nordens die Landschaft in ein einzigartiges Strahlen taucht. ✨
In 20 ausgewählten Kapiteln stelle ich dir die schönsten Fotospots zwischen Trelleborg und Karlstad, zwischen Käringön und Vimmerby vor. Ob goldene Küsten, stille Seen, geheimnisvolle Moore oder dichte Wälder – jedes Kapitel verbindet eindrucksvolle Fotografien mit atmosphärischen Texten und spannenden Hintergrundinfos.
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💡 Dazu gibt’s viele praktische Tipps für deine eigene Schwedenreise:
Wie du dich am besten vorbereitest, welche Apps unterwegs helfen – und wo du noch ganz legal dein Zelt in der Wildnis aufschlagen darfst.
Ein Buch für alle, die den Norden lieben – und ihn mit der Kamera entdecken wollen.
📖 Authentisch. Inspirierend. Mit Liebe zum Detail.
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Links im Bild eine Vollformatkamera und rechts im Bild eine APS-C Kamera.
Der Cropfaktor moderner DSLM-Kameras – und warum er deine Megapixel beeinflusst
Wer mit einer modernen spiegellosen Systemkamera (DSLM) fotografiert, stößt früher oder später auf den Begriff Cropfaktor. Doch was bedeutet das eigentlich – und wie wirkt sich der sogenannte „interne Crop“ auf die verfügbare Auflösung in Megapixeln aus?
Was ist der Cropfaktor?
Der Cropfaktor beschreibt das Verhältnis der Sensorgröße deiner Kamera zum klassischen Kleinbild- bzw. Vollformat-Sensor (36 × 24 mm).
Ein kleinerer Sensor „schneidet“ gewissermaßen einen Ausschnitt aus dem Bild heraus – daher der Begriff Crop (engl. für „beschneiden“).
Beispiele gängiger Cropfaktoren:
Vollformat: Cropfaktor 1,0
APS-C: Cropfaktor 1,5 (bei Nikon, Sony, Fuji) oder 1,6 (bei Canon)
Micro-Four-Thirds: Cropfaktor 2,0
Der Cropfaktor beeinflusst primär zwei Dinge:
Bildwinkel / Brennweite: Ein 50-mm-Objektiv wirkt an APS-C wie ein 75-mm-Objektiv am Vollformat (50 × 1,5 = 75).
Tiefenschärfe: Je kleiner der Sensor, desto größer ist bei gleicher Blende die Schärfentiefe.
Der interne Crop – was moderne DSLMs zusätzlich „beschneiden“
Neben dem sensorbedingten Cropfaktor gibt es bei vielen spiegellosen Kameras noch einen internen Crop, der digital oder hardwareseitig angewendet wird.
Das passiert z. B. wenn:
man in den APS-C-Modus einer Vollformatkamera wechselt,
eine digitale Brennweitenverlängerung aktiviert ist,
oder Videoaufnahmen mit 1,1× bis 1,5× Crop laufen (z. B. 4K-Aufnahmen mit Oversampling).
Dieser interne Crop reduziert die genutzte Sensorfläche – und damit auch die effektive Auflösung in Megapixeln.
Wie wirkt sich der Crop auf die Megapixel aus?
Die Sensorauflösung wird durch die Sensorfläche bestimmt. Wenn die Kamera nur einen Teil der Fläche nutzt, sinkt die Pixelanzahl quadratisch zum Cropfaktor.
Die Faustformel lautet:
effektive Megapixel = Gesamt-Megapixel / (Cropfaktor)^2
Rechenbeispiel: Vollformatkamera mit 45 Megapixeln
Angenommen, du nutzt eine Vollformatkamera mit 45 MP (z. B. Nikon Z7, Canon R5 oder Sony A7R V) und aktivierst den APS-C-Modus mit Cropfaktor 1,5.
effektive Megapixel = 45 Megapixel / (1,5) ^ 2 = 45 / 2,25 = 20 MP.
Das bedeutet:
Im APS-C-Modus stehen dir nur noch rund 20 Megapixel zur Verfügung – also weniger als die Hälfte der ursprünglichen Auflösung.
Das ist physikalisch logisch, denn die Kamera nutzt nur die mittlere Sensorfläche (ca. 44 % der ursprünglichen Größe).
Warum der interne Crop trotzdem sinnvoll sein kann
Auch wenn du Auflösung verlierst, bietet der interne Crop einige Vorteile:
Teleeffekt ohne Objektivwechsel: Dein 200 mm wird zu einem „300 mm“ (bei Crop 1,5). Ideal für Tier- oder Sportfotografie.
Dateigröße und Speicherplatz: Kleinere Dateien sparen Speicher und beschleunigen Serienaufnahmen.
Bessere Videoqualität: Einige Kameras croppen intern, um aus einem kleineren Bereich mehr Oversampling-Qualität zu gewinnen.
Aber Vorsicht: Nicht jeder Crop ist gleich!
Manche Hersteller werben mit einem „geringen 1,1×-Crop“ bei 4K-Video – was kaum ins Gewicht fällt. Andere schneiden stärker (1,6× oder mehr), was dein Bild deutlich „heranzoomt“ und die Bildqualität (besonders an den Rändern) beeinflussen kann.
Daher lohnt sich immer ein Blick ins Kamerahandbuch oder technische Datenblatt, um zu prüfen, wie viel Sensorfläche bei bestimmten Modi wirklich genutzt wird.
Fazit
Der Cropfaktor ist kein Nachteil, sondern ein Werkzeug.
Er beeinflusst den Bildausschnitt, die Tiefenschärfe und – beim internen Crop – auch die effektive Auflösung. Wer seine Kamera und deren Sensor versteht, kann gezielt entscheiden, wann sich der interne Crop lohnt – und wann man lieber die volle Sensorfläche nutzt.
Kurz gesagt:
Cropfaktor verändert Bildwinkel.
Interner Crop verändert Auflösung.
Wer beides kennt, fotografiert bewusster – und nutzt die Technik zu seinem Vorteil.
Warum mittlere Blendenwerte in der Landschaftsfotografie die beste Wahl sind
Warum ein mittlerer Blendenwert in der Landschaftsfotografie oft die beste Wahl ist
In der Landschaftsfotografie sorgt die Wahl der Blende maßgeblich dafür, wie harmonisch und scharf ein Bild wirkt. Während extreme Einstellungen wie ganz offene oder stark geschlossene Blenden ihren Platz haben, entscheidet sich der geübte Landschaftsfotograf in vielen Situationen bewusst für einen mittleren Blendenwert – typischerweise zwischen f/7.1 und f/11.
Der wichtigste Grund liegt in der optimalen Abbildungsleistung des Objektivs. Jede Linse besitzt einen Bereich, in dem sie die höchste Schärfe und die beste Detailzeichnung liefert. Dieser „Sweet Spot“ befindet sich fast immer im mittleren Blendenbereich. Hier ist das Zusammenspiel von optischer Korrektur, geringer Beugungsunschärfe und ausreichender Tiefenschärfe am ausgewogensten.
Ein weiterer Vorteil ist die stabile Schärfentiefe. Landschaften leben von Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund – und alle sollen klar erkennbar sein. Mit einer mittleren Blende gelingt dieser Effekt ohne zusätzliche Tricks: Steine oder Wurzeln im Vordergrund treten scharf hervor, während Berge und Himmel im Hintergrund genauso klar abgebildet werden.
Zudem vermeidet man mit mittleren Blenden die Gefahren extremer Einstellungen. Weit geöffnete Blenden (z. B. f/2.8) liefern oft eine zu geringe Tiefenschärfe und können Randunschärfen, Vignettierungen oder Farbsäume verstärken. Sehr kleine Blenden (z. B. f/16 bis f/22) führen dagegen schnell zu Beugungsunschärfe – ein Merkmal, das besonders moderne hochauflösende Sensoren gnadenlos offenlegen.
Nicht zuletzt erleichtert eine mittlere Blende auch die Belichtungskontrolle. Sie liefert in vielen Lichtstimmungen eine gute Basis, um mit ISO und Belichtungszeit flexibel zu arbeiten – sei es für knackige, detailreiche Fotos am Tag oder für sanft fließende Wasserstrukturen bei leicht verlängerten Belichtungszeiten.
Kurz gesagt:
Ein mittlerer Blendenwert ist in der Landschaftsfotografie ein zuverlässiger Kompromiss aus Schärfe, Detailtreue und Flexibilität. Er holt das Beste aus deinem Objektiv heraus und sorgt dafür, dass deine Landschaftsaufnahmen klar, ausgewogen und professionell wirken.

Makrofotografie mal anders: Wie ein Flachbettscanner zur Makrokamera wird
Makroaufnahmen gehören zu den spannendsten Bereichen der Fotografie. Sie bringen Strukturen, Formen und Details zum Vorschein, die wir mit dem bloßen Auge oft gar nicht wahrnehmen. Doch wusstet ihr, dass man dafür nicht zwingend eine Makrolinse oder teures Spezialzubehör benötigt?
Ein ganz gewöhnlicher Flachbettscanner kann erstaunlich gute Makroaufnahmen liefern. Ein aktueller Artikel auf heise.de hat das eindrucksvoll gezeigt – und ich möchte euch diese spannende Technik einmal näher vorstellen.
Warum funktioniert das überhaupt?
Ein Flachbettscanner arbeitet mit einem Sensor, der Zeile für Zeile alles abtastet, was auf der Glasplatte liegt. Dabei entsteht eine gleichmäßige Ausleuchtung und eine extrem geringe Distanz zwischen Objekt und Sensor – perfekt für detaillierte Nahaufnahmen.
Das Besondere:
Die Abbildung ist extrem scharf, solange das Objekt relativ flach ist.
Die Beleuchtung kommt aus dem Scanner selbst – es gibt keine Reflexe oder Schatten wie bei Lampen.
Selbst günstige Scanner liefern oft eine erstaunlich hohe Auflösung.
Das Ergebnis wirkt anders als klassische Makroaufnahmen – eher grafisch, ruhig und strukturiert.
Gerade für Pflanzen, Blätter, Moose, Texturen oder kleine Fundstücke ist diese Methode ideal.

So geht’s – Schritt für Schritt
1. Vorbereitung
Den Scanner gründlich reinigen (Staub wird gnadenlos mitgescannt).
Ein ruhiges Umfeld schaffen – Streulicht von oben kann stören.
Das Objekt möglichst flach auf die Glasplatte legen.
2. Scannen
Hohe Auflösung wählen, z. B. 300–600 dpi oder mehr.
Farbe oder Schwarzweiß je nach gewünschter Wirkung.
Im besten Fall als TIFF speichern, damit die Qualität erhalten bleibt.
3. Nachbearbeitung
Staubkörnchen entfernen.
Farben, Kontraste und Schärfe leicht optimieren.
Eventuell beschneiden und in ein passendes Bildformat bringen.
Mehr braucht es nicht – und das Ergebnis kann verblüffend sein.
Was lässt sich damit aufnehmen?
Mit einem Flachbettscanner kann man wunderbar experimentieren. Besonders gut funktionieren:
Blätter und Pflanzenstrukturen
Moose, Flechten oder Rindenstücke
Federn, Steine, kleine Objekte
Texturen von Stoffen, Papier oder Holz
Grafische Formen und Muster
Für viele von euch, die gern in der Natur unterwegs sind oder Freude an Details haben, ist das eine einfache Möglichkeit, neue Motive zu entdecken.

Wo liegen die Grenzen?
Natürlich ersetzt ein Scanner keine professionelle Makroausrüstung. Einige Dinge sollte man wissen:
Alles, was höher als ein paar Millimeter ist, wird schnell unscharf.
Räumliche Tiefe fehlt – das Bild wirkt flach.
Lebende oder bewegliche Motive funktionieren nicht.
Die Arbeitsfläche ist auf A4 oder A3 begrenzt.
Aber gerade diese Einschränkungen machen den Reiz aus: Die Bilder wirken anders, ruhiger, fast schon künstlerisch.
Warum ist das für uns Fotografen interessant?
Für kreative Projekte – etwa für meine Bücher, Ausstellungen oder Workshops – ist diese Technik ein echter Gewinn. Sie ist:
unkompliziert
günstig
experimentell
überraschend ästhetisch
Und: Sie bringt Motive hervor, die mit der Kamera so kaum entstehen würden.
Vielleicht habt ihr ja einen alten Scanner zu Hause. Probiert es einfach einmal aus – es lohnt sich.

Jahresrückblick 2025 – Ein Jahr voller Lichtblicke
Wenn ich auf das Jahr 2025 zurückblicke, dann sehe ich vor allem eines: Bewegung. In meinen Projekten, in meiner Fotografie – und auch in der Begegnung mit euch.
Im Februar ging mein YouTube-Kanal an den Start. Mit dem Ziel, euch die vielen Facetten der Fotografie näherzubringen, Tipps zu teilen und mit euch in den Austausch zu treten. Seitdem sind über 40 Videos entstanden – quer durch den Harz, von Nebelstimmungen im Ilsetal bis zu goldenen Abendlichtern an der Teufelsmauer. Der direkte Kontakt zu euch, eure Rückmeldungen und Fragen, machen diesen Kanal für mich zu etwas ganz Besonderem.
Auch Galerien, Ausstellungen und Vernissagen haben sich in diesem Jahr als wunderbare Gelegenheiten erwiesen, mit euch ins Gespräch zu kommen. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie unterschiedlich Menschen auf ein und dasselbe Bild reagieren – und welche Geschichten dabei entstehen.
Ein weiteres Highlight waren meine Workshops: Von Grundlagenkursen an der Volkshochschule Bernburg über Fortgeschrittenen-Workshops zu Themen wie Filterfotografie, Langzeitbelichtung und Sportfotografie, bis hin zu Städtetouren durch Quedlinburg, Wernigerode und Halberstadt. Jedes Treffen, jede gemeinsame Fotoexkursion war für mich Inspiration pur.
Im Sommer führte mich meine erste Fotoreise nach Südschweden. Zwischen Trelleborg, Karlstad, Käringön und Vimmerby durfte ich die Vielfalt des Landes erleben – stille Seen, endlose Wälder und das unvergleichliche Licht des Nordens. Einige von euch waren sogar mit dabei, und gemeinsam haben wir Motive entdeckt, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gingen.

Schweden ist ein Paradies für Fotografen und Naturfreunde.
Ein weiterer Meilenstein folgte im Oktober: Mit engst.shop ging mein Online-Shop offiziell online. Dort findet ihr nun eine klare und moderne Übersicht über all meine Produkte – von Büchern und Kalendern bis hin zu Postkarten und Workshop-Terminen.
Neben all diesen Projekten blieb natürlich auch Zeit für das, was mich immer antreibt: das Fotografieren selbst. Der Harz hat mich auch in diesem Jahr nicht losgelassen – im Gegenteil. Zwischen Morgendunst, Felsenlicht und winterlicher Stille durfte ich viele besondere Momente festhalten.
2025 war für mich ein Jahr voller Begegnungen, voller Arbeit – und voller Freude am Tun. Ich danke euch für eure Unterstützung, euer Interesse und euer Vertrauen. Ohne euch wäre vieles davon nicht möglich gewesen.
Auf ein neues Jahr voller Licht, Ideen und gemeinsamer Wege.
Euer Thomas

