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engst.FOTOGRAFIE Insider (Oktober 2025)
Themen in dieser Ausgabe:

Was lange währt wird gut - mein Onlineshop geht an den Start und das mit massig Vorteilen für euch
Ihr Lieben, diese Ausgabe möchte ich mit etwas ganz besonderem beginnen. Mein Online Shop ist endlich fertig. Bevor ihr jetzt weiterscrollt, möchte ich ganz schnell erklären, wieso das für mich etwas Besonderes ist.
In den letzten Jahren ist das Portfolio meiner Produkte immer umfangreicher geworden. Neben diversen Büchern und Spielen, kamen Kalender, Postkarten und schließlich Workshops hinzu. Die Übersichtlichkeit der Produkte litt auf meiner Website beträchtlich. Daher war es an der Zeit, Website und Shop zu trennen. Das ist nun geschafft. Auf engst.shop findet ihr ab sofort mein komplettes Angebot. Es gibt sogar schon zwei Termine für meine Herbstworkshops in 2026 😉
Mit dem Beginn meines Shops möchte ich zeitgleich Platz in meinem Lager schaffen (denn es kommen bald neue Dinge aus meiner Feder, seid gespannt) und habe drastische Rabatte laufen. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, der sollte mal gucken. Ihr findet garantiert etwas.
Ebenfalls gibt es die Workshops zum günstigen Starterpreis. Mein Wort darauf, dass ihr keine faireren Preise in diesem Segment finden werdet. Also, ich würde mich freuen, wenn ihr mal bei engst.shop vorbeischaut.

Warum lassen sich Belichtungszeit, ISO und Blende bei modernen Kameras nicht stufenlos einstellen?
Auf den ersten Blick wirkt es unlogisch: moderne Kameras sind hochtechnisierte Computer, die Bilder in atemberaubender Qualität erzeugen. Wieso ist es dann nicht möglich, die drei fundamentalen Parameter der Fotografie – Belichtungszeit, ISO und Blende – völlig stufenlos zu steuern? Die Gründe liegen sowohl in der Physik als auch in der Technik und Historie der Fotografie.
1. Belichtungszeit (Verschlusszeit)
Die Belichtungszeit wird durch den mechanischen oder elektronischen Verschluss bestimmt.
Mechanische Grenzen: Klassische Kameras mit Schlitzverschluss können die Verschlussvorhänge nur in bestimmten Geschwindigkeiten bewegen. Diese sind in praxisnahen, reproduzierbaren Abstufungen genormt (z. B. 1/30 s, 1/60 s, 1/125 s).
Elektronische Verschlüsse: Auch moderne Sensoren, die zeilenweise ausgelesen werden, arbeiten nicht völlig kontinuierlich. Damit ein Bild korrekt belichtet wird, muss die Auslesezeit exakt definiert und synchronisierbar sein – etwa für Blitzlicht. Ein „fließender“ Übergang würde zu unvorhersehbaren Belichtungen oder Synchronisationsproblemen führen.
Lösung heute: Manche Kameras erlauben zwar Zwischenschritte (z. B. 1/3 EV), doch echte Stufenlosigkeit ist praktisch nicht realisierbar, da jede Zeit auch eine feste Synchronisation mit Sensor und Speichervorgang braucht.
2. ISO-Empfindlichkeit
ISO ist heute kein chemischer Wert mehr, sondern ein elektronisch verstärkter Signalpegel des Sensors.
Technische Umsetzung: Der Sensor hat eine Grundempfindlichkeit (z. B. ISO 100). Wird ein höherer ISO-Wert eingestellt, verstärkt die Kamera das elektrische Signal. Diese Verstärkung erfolgt in diskreten Stufen, die durch die Schaltkreise und das Rauschverhalten vorgegeben sind.
Signal-Rausch-Verhältnis: Eine stufenlose Verstärkung würde bedeuten, dass für jeden beliebigen ISO-Wert ein eigener Verstärkungsfaktor nötig ist – das wäre ineffizient und könnte das Bildrauschen unkontrollierbar machen.
Feine Zwischenschritte: Moderne Kameras bieten inzwischen 1/3- oder sogar 1/2-ISO-Stufen (z. B. ISO 160, 320, 640). Doch auch diese Werte sind oft „simuliert“ – das heißt, die Kamera belichtet bei ISO 200 und dunkelt das Bild elektronisch nach, um ISO 160 zu erzeugen.
3. Blende (Apertur)
Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung aus Lamellen, die den Lichteinfall steuert.
Mechanik: Lamellen lassen sich nicht beliebig fein positionieren, sondern nur in stabilen Rastpositionen. Das sorgt für Wiederholbarkeit und Verlässlichkeit. Ein stufenloses Verfahren würde dazu führen, dass Blendenwerte schwer kontrollierbar wären und sich bei jeder Einstellung minimal unterscheiden könnten.
Optische Effekte: Die Blendenstufen (f/2.8, f/4, f/5.6 usw.) sind nicht willkürlich, sondern folgen einer mathematischen Reihe, die jeweils eine Verdopplung oder Halbierung der Lichtmenge bedeutet. Dieses System hat sich über Jahrzehnte als Standard durchgesetzt, um Fotografen weltweit vergleichbare Ergebnisse zu ermöglichen.
Stufenlose Blende: In manchen Kameras (vor allem im Videobereich) gibt es „stufenlose Blendenringe“. Sie sind allerdings technisch komplexer, meist teurer und erfordern sehr präzise Mechanik.
4. Historische und praktische Gründe
Die klassischen EV-Stufen (Exposure Value) sind ein gewachsenes, international anerkanntes System. Es sorgt dafür, dass Fotografen, Geräte, Objektive und sogar externe Belichtungsmesser miteinander kompatibel bleiben.
Würde jeder Hersteller stufenlose Systeme einführen, gäbe es keine einheitliche Sprache mehr („1/125 s bei f/5.6, ISO 400“ wäre nicht mehr eindeutig).
Zudem wären Nachvollziehbarkeit und Lernbarkeit für Einsteiger deutlich erschwert.
5. Annäherung an Stufenlosigkeit
Ganz auf stufenlose Steuerung verzichten muss man heute nicht:
Elektronische Verschlüsse erlauben in manchen Kameras sehr feine Abstufungen der Zeit.
ISO-Automatik kann fließend zwischen Werten arbeiten, ohne dass der Fotograf es merkt.
Videoobjektive mit „de-clicked aperture“ ermöglichen tatsächlich stufenlose Blendenänderungen.
Doch für die klassische Fotografie bleibt die gestufte Steuerung ein Kompromiss aus Präzision, Standardisierung und technischer Umsetzbarkeit.

Warum gleiche Auflösung nicht automatisch gleiche MB bedeutet
Viele glauben: Wenn zwei Bilder die gleiche Anzahl an Megapixeln haben, müssten auch die Dateigrößen identisch sein. Klingt logisch – ist aber ein Irrtum.
Denn die Megapixel geben nur die Auflösung an, nicht aber, wie viele Informationen tatsächlich gespeichert werden. Und genau das entscheidet über die Größe der Datei.
👉 Ein paar Faktoren, die den Unterschied machen:
Format: RAW braucht viel Platz, JPEG ist schlanker.
Kompression: Mehr Kompression = kleinere Datei (aber weniger Qualität).
Motiv: Detailreiche Szenen sind „schwerer“ als Flächen mit wenig Struktur.
Farbtiefe: Je mehr Farbinformationen pro Pixel, desto größer die Datei.
Das heißt: Zwei Fotos mit 24 Megapixeln können völlig unterschiedlich groß sein – mal nur wenige MB, mal ein Vielfaches davon.
Fazit: Megapixel = Auflösung. Dateigröße = ganz andere Geschichte.
💡 Tipp: Wer Speicherplatz sparen will, sollte auf Format und Kompression achten – ohne die Bildqualität aus den Augen zu verlieren.
Echtes 3D in der Fotografie? Die Kunstfabrik Ilmenau zeigt es euch.
3D-Fotografie in der Kulturfabrik Ilmenau
Ab dem 27. September 2025 zeigt die Kulturfabrik Ilmenau eine besondere Ausstellung der 3D Stereo-Fotofreunde Eisenach. Präsentiert werden Anaglyphenbilder, die den räumlichen Eindruck der Fotografie auf faszinierende Weise sichtbar machen.
Von den Anfängen bis heute
Die Faszination für räumliche Bilder reicht weit zurück. Was wir heute aus VR-Brillen oder 3D-Kino kennen, begann bereits im 19. Jahrhundert: Schon in den 1850er-Jahren entwickelten Pioniere wie David Brewster erste Stereokameras, mit denen sich bewegte Szenen dreidimensional festhalten ließen. Parallel dazu stellte Wilhelm Rollmann in Leipzig die Anaglyphentechnik vor – ein Verfahren, bei dem zwei farbig gefilterte Aufnahmen zu einem Bild verschmelzen, das mit einer speziellen Brille plastisch erscheint.
Die Ausstellung
Genau an dieses historische Verfahren knüpft die Ausstellung in Ilmenau an. Gezeigt werden aktuelle 3D-Fotografien im Anaglyphenverfahren, entstanden durch die 3D Stereo-Fotofreunde Eisenach. Seit 2010 treffen sich die engagierten Hobbyfotografen regelmäßig, um mit der räumlichen Bildwirkung zu experimentieren.
3D als Gestaltungsmittel
Die Eisenacher Gruppe nutzt die Technik nicht allein aus Neugier, sondern bewusst als künstlerisches Stilmittel. Das zeigt die Vielfalt der Motive: Architektur, Makro- und Tropfenfotografie, Nachtaufnahmen, Alltagsszenen, Urlaubsbilder – sogar Handyfotos gehören dazu.
Seherlebnis für Groß und Klein
Die Ausstellung richtet sich an Besucher aller Altersstufen. Kinder staunen, wenn Tiere oder Häuser scheinbar aus dem Bild heraustreten, Erwachsene entdecken neue Perspektiven und eine andere Dimension des Sehens.
Vernissage und Öffnungszeiten
Die öffentliche Vernissage findet am Samstag, den 27. September 2025, um 14 Uhr in der Kulturfabrik Ilmenau statt. Ab diesem Tag ist die Ausstellung regulär im Fotomuseum der Kulturfabrik zu sehen. Weitere Informationen: https://dasfotomuseum.de/

Einstieg in die Drohnenfotografie - das gilt es zu beachten
Grundlagen für den Drohneneinsatz
Drohnenklassen in der EU
Drohnen werden in die Klassen C0 bis C6 eingeteilt. Maßgeblich sind Gewicht und Sicherheitsfunktionen, die wiederum Einfluss auf Einsatzgebiete, Führerscheinpflicht und notwendige Technik haben.
C0: unter 250 g – Freizeit, Social Media, einfache Aufnahmen – kein Führerschein
C1: bis 900 g – urbane Flüge, fortgeschrittene Nutzung – EU-Kompetenznachweis A1/A3
C2: bis 4 kg – semiprofessionelle Foto- und Videodrohnen – EU-Fernpilotenzeugnis A2
C3/C4: bis 25 kg – Vermessung, Industrie, Logistik – Nachweis A1/A3
C5/C6: bis 25 kg (spezial) – Profieinsätze, Langstrecken oder BVLOS – Sondergenehmigungen erforderlich
Flughöhe
In der offenen Kategorie gilt in Deutschland eine Höchstgrenze von 120 Metern über Grund. Zudem besteht Sichtflugpflicht – die Drohne muss immer ohne Hilfsmittel erkennbar sein.
Fliegen über Menschen
Über Menschenansammlungen ist das Fliegen verboten. Näherungen zu Einzelpersonen sind nur innerhalb der Klassenvorgaben zulässig: je schwerer die Drohne, desto größer der Abstand.
Registrierung und Kennzeichnung
Registrierungspflicht: ab 250 g oder wenn personenbezogene Daten (z. B. per Kamera) erhoben werden können. Zuständig ist das LBA.
e-ID: Betreiberkennung, die wie ein Kennzeichen gut sichtbar an allen Drohnen angebracht werden muss.
Fernidentifikation: ab Klasse C1 Pflicht, die Drohne sendet während des Flugs Kennung und Position.
Flugzonen & Verbotsbereiche
Nicht erlaubt sind Flüge u. a. rund um Flughäfen, über sensibler Infrastruktur, JVA, Bahnarealen oder Bundeswasserstraßen. Vor jedem Start sollten Geozonen geprüft werden, etwa über die DFS-DrohnenApp.
Datenschutz & Privatsphäre
Personen filmen: nur mit Einwilligung, sonst drohen Verstöße gegen DSGVO und Persönlichkeitsrechte.
Über Privatgrundstücken: ohne Zustimmung nicht erlaubt.
Datenerfassung: Gesichter, Kennzeichen oder Wohnumfelder sind geschützt – Veröffentlichung nur mit rechtlicher Grundlage.
Drohnenführerschein & Alter
Kein Führerschein bis 250 g.
Ab 250 g: A1/A3-Nachweis, bis 4 kg zusätzlich A2-Zeugnis.
Mindestalter: 16 Jahre (außer unter Aufsicht mit sehr leichten Drohnen).
Indoor-Flüge
In Gebäuden gilt Hausrecht statt Luftrecht. Genehmigungen sind nicht nötig, Einverständnis des Eigentümers jedoch Pflicht. Versicherung und Haftung bestehen auch indoor.

Gewerbliche Nutzung
Das Recht unterscheidet nicht mehr zwischen privat und gewerblich. Bei Aufträgen oder Einnahmeerzielung gelten aber oft zusätzliche Genehmigungen und Versicherungsanforderungen.
Schäden & Haftung
Drohnenhalter haften verschuldensunabhängig, daher ist eine Haftpflichtversicherung Pflicht. Nach Unfällen sind Sicherheit, Dokumentation und Meldung an Versicherung (bei Personenschäden auch an die BFU) erforderlich.
Reisen mit Drohnen
Im Flugzeug: Drohnen ins Handgepäck, Akkus separat und gesichert transportieren.
Im Ausland: Regeln variieren stark – immer vorher informieren.
Unterlagen: Registrierung, e-ID, Führerscheine, Versicherungsnachweise mitführen.
Wartung & Akkus
Drohnen vor jedem Start auf Schäden prüfen.
Firmware und Geozonen regelmäßig aktualisieren.
Akkus kühl, trocken und mit mittlerem Ladezustand lagern.
Natur & Naturschutz
In Naturschutzgebieten meist verboten, Ausnahmen nur mit Genehmigung.
Tiere können durch Drohnen stark gestört werden – Abstand halten, Flüge abbrechen, wenn Unruhe erkennbar ist.
Grundsatz: Vorsicht und Rücksicht in sensiblen Bereichen.
Damit ist auch diese Ausgabe zu Ende und ich hoffe, es war wieder etwas für euch dabei. Ach ja, bevor ich es vergesse: Ich bin immer bestrebt, diesen Newsletter zu verbessern, damit ihr noch mehr Interessantes und Wissenswertes lesen könnt. Daher bitte ich euch, erübrigt euch drei Minuten Zeit und nehmt an der verlinkten Umfrage teil. Das hilft mir ungemein. Vielen Dank.