engst.FOTOGRAFIE Insider - September 2025 (#77)

Themen in dieser Ausgabe:

Hallo aus Bernburg!

Es ist mal wieder soweit. Der neue Monat ist angebrochen und so langsam biegt das Jahr 2025 auf die Zielgerade ein. Noch ist es aber nicht vorbei und gerade im Spätsommer/Frühherbst lassen sich beeindruckende Bilder machen. Ich hoffe, die Themen in dieser Ausgabe helfen euch dabei. Los geht’s.

Speicherkarten im Vergleich - welche Karte passt zu deinem Workflow

In der digitalen Fotografie ist die Speicherkarte weit mehr als nur technisches Zubehör – sie entscheidet über Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und letztlich auch über den kreativen Workflow. Gerade bei modernen DSLMs oder hochauflösender Videoproduktion stellt sich die Frage: CFexpress oder SD-Karte – welche ist die richtige Wahl?

CFexpress-Karten gehören zur neuesten Generation und setzen auf PCIe- und NVMe-Technologie, ähnlich wie SSDs im Computer. Sie erreichen atemberaubende Schreib- und Lesegeschwindigkeiten von bis zu 1500 bzw. 1700 MB/s. Damit eignen sie sich hervorragend für 4K- und 8K-Videoproduktionen, schnelle RAW-Serienbildfolgen oder professionelle Studioarbeit, bei der keine Sekunde verloren gehen darf. Besonders die Typ-B-Variante findet sich in vielen Kameras von Canon, Nikon und Panasonic wieder.

SD-Karten hingegen sind der etablierte Standard und nach wie vor weit verbreitet. Die leistungsstärksten Vertreter – SDXC UHS-II – kommen immerhin auf rund 300 MB/s beim Lesen und bis zu 260 MB/s beim Schreiben. Das reicht für viele Anwendungen völlig aus: Landschafts-, Porträt- oder Reisefotografie, aber auch 4K-Video mit moderater Bitrate. Zudem punkten SD-Karten mit ihrer enormen Verbreitung – fast jede Kamera, Drohne oder Laptop verfügt über einen entsprechenden Slot – und ihrem günstigen Preis.

Ein Blick auf die Praxis zeigt: Wer mit großen Datenmengen arbeitet, etwa im Bereich Wildlife, Reportage, Sport oder Film, kommt an CFexpress kaum vorbei. Sie sind nicht nur schneller, sondern auch robuster und langlebiger – ideal für den intensiven Dauereinsatz. SD-Karten wiederum sind eine hervorragende Wahl für ambitionierte Hobbyfotografen oder als zusätzliche Backup-Medien, wenn es nicht auf höchste Schreibgeschwindigkeit ankommt.

Was den Preis betrifft, liegen zwischen beiden Welten oft deutliche Unterschiede. Während eine hochwertige 128 GB SD-Karte bereits für unter 50 € erhältlich ist, startet CFexpress im selben Bereich oft erst ab 120 € – mit steigender Kapazität entsprechend mehr. Dafür bekommt man allerdings auch deutlich mehr Leistung und Zukunftssicherheit.

Unterm Strich gilt: Die Wahl der richtigen Speicherkarte hängt stark von deinem Anwendungsbereich ab. Für Alltag, Reportage oder Landschaft reichen schnelle SD-Karten oft aus. Wer jedoch das Maximum aus seiner Kamera herausholen will – sei es bei Video oder Actionfotografie – wird die Vorteile von CFexpress schnell zu schätzen wissen.

Wenn du Fragen zu bestimmten Kartenmodellen hast oder wissen möchtest, welche Karte am besten zu deiner Kamera passt, schreib mir gerne direkt. Ich helfe dir gern weiter – aus der Praxis, für die Praxis.

Der Lichtwert (EV) – das Geheimnis hinter korrekt belichteten Bildern

Wenn du dich intensiver mit Fotografie beschäftigst, bist du sicher schon auf den Begriff EV oder Lichtwert gestoßen. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter – und warum ist dieser Wert so entscheidend für deine Aufnahmen?

Was ist der Lichtwert (EV)?

Der Exposure Value (EV) ist ein Maß für die Belichtung einer Aufnahme und beschreibt die Kombination aus Blende (Aperture) und Belichtungszeit (Shutter Speed), die nötig ist, um ein Bild korrekt zu belichten – bei einem bestimmten ISO-Wert.

Vereinfacht gesagt: Ein EV-Wert ist eine Zahl, die ausdrückt, wie viel Licht auf den Sensor trifft – unabhängig davon, ob du eine große Blende mit kurzer Belichtungszeit oder eine kleine Blende mit langer Zeit verwendest.

Ein höherer EV-Wert bedeutet weniger Licht (z. B. bei Sonnenschein), ein niedriger oder negativer EV-Wert steht für wenig Licht (z. B. bei Nachtaufnahmen).

Ein Beispiel:

  • EV 15: Blende f/16 bei 1/125 Sekunde – typischerweise bei hellem Sonnenschein.

  • EV 0: Blende f/1.0 bei 1 Sekunde – etwa bei Kerzenschein oder schwachem Raumlicht.

  • EV -6 bis -8: Werte, die du bei Astrofotografie brauchst.

Der Lichtwert ist dabei logarithmisch aufgebaut: Eine Erhöhung um 1 EV halbiert die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt. Das bedeutet auch: Du kannst eine Änderung der Belichtung um +1 EV durch eine der folgenden Maßnahmen erreichen:

  • die Blende um eine Stufe weiter öffnen,

  • die Belichtungszeit verdoppeln oder

  • den ISO-Wert verdoppeln (mit Auswirkungen auf Bildrauschen).

Warum ist EV in der Praxis so wichtig?

  1. Vergleichbarkeit: EV macht verschiedene Belichtungseinstellungen vergleichbar – unabhängig von Kamera oder Objektiv.

  2. Planung von Belichtungen: Landschaftsfotografen, Architekturfotografen oder Astrofotografen nutzen EV-Werte, um gezielt mit Licht zu arbeiten.

  3. Lichtmessung: Einige externe Belichtungsmesser oder Smartphone-Apps geben Werte direkt in EV an.

  4. HDR-Fotografie: Wer mit Belichtungsreihen arbeitet, nutzt EV-Differenzen bewusst – z. B. +2 EV, 0 EV, -2 EV.

  5. Belichtungskorrektur: Auch die Plus-Minus-Taste an deiner Kamera nutzt EV als Maß: +1 bedeutet ein EV mehr Licht, -1 ein EV weniger.

Tipp aus der Praxis:

Viele moderne Kameras zeigen dir den aktuellen Belichtungswert indirekt im Histogramm oder über den internen Belichtungsmesser. Möchtest du gezielter arbeiten, kannst du dir eine EV-Tabelle als PDF oder App zulegen – besonders hilfreich bei manuellem Arbeiten oder in der Langzeitbelichtung.

Fazit:

Der Lichtwert EV ist ein mächtiges Werkzeug, wenn du deine Belichtung bewusst gestalten möchtest. Egal ob bei grellem Sonnenlicht, im Nebel oder bei Nacht – wer den EV-Wert versteht, kann schnell und sicher die passenden Einstellungen wählen, ohne sich auf Trial-and-Error zu verlassen.

Neugierig geworden?
In meinem nächsten Workshop „Manuell fotografieren leicht gemacht“ zeige ich dir, wie du EV gezielt nutzt – für mehr Kontrolle, bessere Belichtungen und kreative Freiheit! Schreibe mich einfach an!

Meine Erkenntnis: Mit weniger Ausrüstung zu besseren Bildern

Früher war mein Fotorucksack ein halber Geräteschuppen: zwei Kamerabodies, fünf Objektive, Stativ, ND-Filter, Drohne – alles für alle Fälle.
Das Ergebnis? Ich kam oft gestresst nach Hause.

Heute packe ich bewusst weniger ein – und mache bessere Fotos.
Warum? Drei Erkenntnisse, die alles verändert haben:

1. Weniger Auswahl = mehr Fokus
Mit nur einem Objektiv betrachtest du Motive anders. Du suchst gezielt, statt dich durch dein Equipment zu klicken.

2. Weniger Gewicht = mehr Freiheit
Eine leichte Kamera ist pures Gold. Du schleppst nicht, du schwebst.
Und wenn der perfekte Moment kommt, ist sie sofort griffbereit – statt tief im Rucksack zu verschwinden.

3. Der Moment zählt – nicht das Setup
Das Bild entsteht im Kopf, nicht durch Technik. Kein Mensch fragt später, ob es mit deiner „großen“ oder „kleinen“ Kamera aufgenommen wurde – entscheidend ist die Bildidee.

Mein Extra-Tipp:
Kleine, leichte Kameras sind oft die besseren Reisebegleiter: Sie hängen nicht schwer an der Schulter, sind schnell einsatzbereit, unauffällig – perfekt für spontane Aufnahmen.
Ich selbst greife auf Fotoreisen meist zur Sony Alpha 6600 mit ein bis zwei kompakten Festbrennweiten, obwohl ich eine Sony Alpha 7 IV mit High-End-Objektiven besitze.

Mini-Challenge für dich: „1 Tag – 1 Objektiv“
Schnapp dir eine Kamera, wähle genau ein Objektiv und verzichte auf Zoom oder Backup.
Nur du, das Licht und die Umgebung.
🔁 Du wirst sehen: Einschränkung entfesselt Kreativität.

Wenn du magst, teile dein bestes Bild mit mir per Mail oder Whatsapp oder poste es auf Instagram unter #engst.fotografie – ich schaue mir jedes an! 🙌

Der Aufzieheffekt in der Fotografie – Definition, Ursachen und kreative Nutzung

Der sogenannte Aufzieheffekt beschreibt in der Fotografie die optische Wirkung, dass sich der Hintergrund im Verhältnis zum Vordergrund stark vergrößert oder „heranzieht“. Das Bild wirkt dadurch verdichtet, als ob sich die verschiedenen Bildebenen näher beieinander befänden, als sie es in Wirklichkeit sind. Oft entsteht dadurch der Eindruck einer Kompression von Raum und Tiefe.

Physikalisch-optische Grundlage

Der Effekt tritt insbesondere bei der Verwendung von Teleobjektiven oder langen Brennweiten auf.

  • Lange Brennweiten erfassen nur einen kleinen Bildwinkel. Dadurch erscheinen Hintergrundelemente, die eigentlich weit entfernt sind, vergleichsweise groß und „rücken optisch näher“ an das Hauptmotiv heran.

  • Umgekehrt bewirken Weitwinkelobjektive das Gegenteil: Sie „ziehen den Raum auseinander“, der Hintergrund wirkt weiter entfernt, und die Tiefenstaffelung wird betont.

Der Aufzieheffekt entsteht also nicht durch eine reale Veränderung der räumlichen Abstände, sondern durch die Projektion der dreidimensionalen Szene auf die zweidimensionale Bildebene – beeinflusst durch die Brennweite und den gewählten Standpunkt.

Praxisbeispiele

  • Landschaftsfotografie: Ein Bergmassiv im Hintergrund wirkt mit einem Teleobjektiv monumental und scheint direkt hinter einem Vordergrundmotiv wie einer Hütte oder einem Baum aufzuragen. Mit Weitwinkel wäre derselbe Berg deutlich kleiner und „weiter weg“.

  • Tierfotografie: Ein Tier auf einer Wiese wirkt durch den Aufzieheffekt plastischer, wenn im Hintergrund Wälder oder Hügel optisch dichter an das Motiv „gezogen“ werden.

  • Architektur und Städte: Straßenzüge erscheinen mit Teleobjektiven gestaucht, die Häuser wirken dichter beieinander – ein Effekt, der oft genutzt wird, um Urbanität und Enge zu betonen.

  • Film und Werbung: Der Aufzieheffekt wird auch im bewegten Bild eingesetzt, um dramatische oder monumentale Szenen zu erzeugen.

Einflussfaktoren

Der Aufzieheffekt hängt nicht nur von der Brennweite, sondern auch von anderen Parametern ab:

  • Standpunkt: Entscheidend ist, wie weit der Fotograf vom Motiv entfernt ist. Um ein gleich großes Motiv mit unterschiedlichen Brennweiten zu fotografieren, muss man bei Teleobjektiven deutlich weiter zurücktreten – dabei verändert sich das Verhältnis zwischen Vorder- und Hintergrund.

  • Bildkomposition: Der Effekt lässt sich verstärken, wenn ein Motiv im Vordergrund bewusst mit einem großen Hintergrundmotiv kombiniert wird.

  • Schärfentiefe: Durch die geringere Schärfentiefe bei Teleobjektiven kann der Hintergrund zusätzlich weichgezeichnet werden. Das führt zu einem spannenden Kontrast zwischen optischer Verdichtung und Freistellung.

Kreative Nutzung in der Fotografie

Der Aufzieheffekt ist kein „Fehler“, sondern ein gestalterisches Mittel, das Fotografen gezielt einsetzen:

  • Dramatisierung: Landschaften wirken imposanter, Bauwerke monumentaler.

  • Isolierung: Vordergrundmotive lassen sich vom Hintergrund trennen, während dieser gleichzeitig dichter wirkt.

  • Bildkompression: Straßenszenen, Menschenmengen oder Naturformationen können so dichter und intensiver dargestellt werden.

  • Perspektivwechsel: Der Effekt kann helfen, Szenen aus ungewohnter Sicht zu zeigen, indem räumliche Dimensionen auf besondere Weise interpretiert werden.

Äußerlich fast identisch, sind spiegellose Kameras (links) und Spiegelreflexkameras (rechts) im Inneren sehr unterschiedlich. Was neben der Bauweise noch anders ist, lest ihr im Text.

Spiegel oder nicht Spiegel…

In der Welt der Fotografie gibt es zwei Hauptkategorien von Kameras, die sowohl bei Hobbyfotografen als auch bei Profis sehr beliebt sind: digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) und spiegellose Digitalkameras (DSLM). Beide Systeme haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl zwischen ihnen hängt oft von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Fotografen ab. In diesem Blogbeitrag werden wir die Unterschiede zwischen diesen beiden Kameratypen beleuchten und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile diskutieren.

Aufbau und Funktionsweise

DSLR:

Die DSLR-Kameras verwenden einen Spiegelmechanismus, der das Licht vom Objektiv zum optischen Sucher lenkt. Wenn der Auslöser betätigt wird, klappt der Spiegel hoch, sodass das Licht auf den Bildsensor trifft und das Bild aufgenommen wird.

DSLM:

Die spiegellosen Kameras verzichten auf den Spiegelmechanismus und den optischen Sucher. Stattdessen wird das Licht direkt auf den Bildsensor gelenkt, und das Bild wird entweder auf einem elektronischen Sucher (EVF) oder dem rückseitigen Display angezeigt.

Vor- und Nachteile

DSLR

Vorteile:

1. Optischer Sucher: Der optische Sucher ermöglicht eine klare, verzögerungsfreie Sicht auf das Motiv, was besonders in Situationen mit schnellem Bewegungsablauf von Vorteil ist.

2. Akkulaufzeit: Durch den Verzicht auf den ständig aktiven elektronischen Sucher oder das Display haben DSLRs oft eine längere Akkulaufzeit.

3. Objektivvielfalt: DSLRs haben in der Regel eine größere Auswahl an kompatiblen Objektiven, da sie schon länger auf dem Markt sind und die Objektivhersteller entsprechend mehr Modelle anbieten.

Nachteile:

1. Größe und Gewicht: Der Spiegelmechanismus und das Prismensystem machen DSLRs in der Regel größer und schwerer.

2. Mechanische Teile: Der Spiegelmechanismus und die Verschlüsse sind anfällig für Verschleiß, was die Langlebigkeit beeinträchtigen kann.

3. Live-View-Performance: Die Live-View-Funktion, bei der das Bild auf dem rückseitigen Display angezeigt wird, ist oft langsamer und weniger präzise als bei DSLMs.

DSLM

Vorteile:

1. Kompakte Bauweise: Ohne den Spiegelmechanismus sind spiegellose Kameras in der Regel kleiner und leichter, was sie ideal für Reisen und lange Fotosessions macht.

2. Elektronischer Sucher (EVF): Der elektronische Sucher kann zusätzliche Informationen anzeigen, wie Histogramme oder Belichtungsvorschauen, und ermöglicht eine präzisere Bildkomposition in schwierigen Lichtverhältnissen.

3. Schnellere Bildfrequenz: DSLMs können aufgrund des fehlenden Spiegels schnellere Serienaufnahmen machen und haben oft eine höhere Bildfrequenz.

Nachteile:

1. Akkulaufzeit: Der ständige Betrieb des elektronischen Suchers oder Displays führt zu einem höheren Stromverbrauch, was die Akkulaufzeit verkürzt.

2. Sucherverzögerung: Obwohl moderne EVFs sehr schnell sind, kann es in bestimmten Situationen immer noch eine minimale Verzögerung geben.

3. Objektivauswahl: Die Auswahl an Objektiven ist bei einigen spiegellosen Systemen noch nicht so umfangreich wie bei DSLRs, obwohl dies sich stetig verbessert.

Fazit

Die Wahl zwischen einer DSLR und einer DSLM hängt von den individuellen Bedürfnissen des Fotografen ab. DSLRs bieten eine bewährte Technologie mit langer Akkulaufzeit und einem optischen Sucher, während DSLMs durch ihre kompakte Bauweise, moderne Funktionen und schnelle Bildfrequenz bestechen. Für den reisenden Fotografen oder jemanden, der eine leichtere Ausrüstung bevorzugt, könnte eine spiegellose Kamera die bessere Wahl sein. Für traditionelle Fotografen, die Wert auf einen optischen Sucher und eine breite Objektivauswahl legen, bleibt die DSLR eine solide Option. Unabhängig von der Wahl bieten beide Systeme hervorragende Möglichkeiten, die kreative Vision eines jeden Fotografen zu verwirklichen.

Fundamentaler Konflikt: Fotorat verschärft Position zu KI

Der Deutsche Fotorat hat seine Haltung zu generativer Künstlicher Intelligenz deutlich verschärft. In einer aktuellen Stellungnahme vom 21. August 2025 formuliert er acht zentrale Forderungen zum Schutz von Urheberrechten – und kritisiert die EU-Regelungen als „enttäuschend“.

Der Fotorat ist Dachverband von Institutionen wie der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT), Freelens oder der VG Bild-Kunst und vereint derzeit 47 Mitglieder. Während er 2023 KI-Generatoren noch als kreative Erweiterung sah, spricht er nun von einem „fundamentalen Konflikt zwischen geistigem Eigentum und dem grenzenlosen Datenhunger der KI-Entwickler“. Insbesondere das fehlende Interesse der Industrie an einer fairen Vergütung für Kreative stößt auf scharfe Kritik.

Die acht Forderungen im Überblick:

  1. Schutz geistigen Eigentums beim KI-Training

  2. Angemessene Vergütung der Urheber

  3. KI-Training nur mit aktiver Zustimmung (Opt-In)

  4. Volle Transparenz bei den Trainingsdaten

  5. Keine Löschung von Urheberinformationen

  6. Klare Unterscheidbarkeit von Fotografie und KI-Bildern

  7. Keine Aushöhlung von Urheberrechten durch Verhandlungen

  8. Demokratische und transparente Regulierung auf EU-Ebene

Kritik an EU-Verfahren und Code of Practice

Besonders heftig fällt die Bewertung der EU-KI-Verordnung aus: Die vom Juli veröffentlichte Vorlage für Unternehmensauskünfte sei „komplett unzureichend“. Zudem bezeichnet der Fotorat das Beteiligungsverfahren als undemokratisch – über 60 Prozent der Teilnehmer seien Industrievertreter gewesen, während Rechteinhaber kaum Gehör fanden.

Die Mitglieder des Deutschen Fotorats im Überblick.

Vergütung und Transparenz im Fokus

Die Organisation fordert eine klare gesetzliche Regelung: KI-Training darf nicht unter die Text- und Data-Mining-Ausnahme fallen, die ursprünglich für wissenschaftliche Zwecke gedacht war. KI-Unternehmen sollen nicht nur ihre Trainingsquellen offenlegen, sondern auch Kreative entschädigen, deren Werke bereits ohne Zustimmung genutzt wurden. Ein pauschaler „Freibrief“ für bestehende Modelle wird strikt abgelehnt.

Besonders deutlich wird der Fotorat bei der Kennzeichnungspflicht: KI-generierte Bilder müssten klar erkennbar bleiben, um Manipulationen und demokratiegefährdenden Entwicklungen vorzubeugen. Zwar verlangt Artikel 50 der EU-KI-Verordnung ab 2026 eine Kennzeichnung, doch bleibe offen, wie dies praktisch umgesetzt werden soll.

Wachsende Unsicherheit für Kreative

Rechtliche Grauzonen und politischer Druck verschärfen die Lage zusätzlich. Immer mehr Juristen zweifeln, ob KI-Training überhaupt mit geltendem Recht vereinbar ist. Gleichzeitig warnt der Fotorat davor, dass Urheberrechte bei internationalen Handelsabkommen – etwa mit den USA – als Verhandlungsmasse dienen könnten.

Die verschärfte Position macht deutlich: Die Fronten zwischen Kreativen und KI-Industrie verhärten sich. Dringend notwendig sind nun klare, faire und durchsetzbare Regelungen.

Rückblick: Diese Fototouren gab es im August

Wie immer gab es auch im Sommermonat August erneut Videos in denen ich euch auf meine Fototouren mitnehme. Falls ihr diese noch nicht gesehen habt, binde ich sie euch nachfolgend ein und wünsche viel Spaß beim Anschauen.

Und damit ist auch diese Ausgabe zu Ende. Ich hoffe, es war für jeden etwas dabei und wünsche euch eine schöne Zeit im hpffentlich spätsommerlichen September. Wir lesen uns dann Anfang Oktober wieder, wenn der Herbst an die Türe klopft.

Allzeit gutes Licht und bis dann,

Thomas