engst.FOTOGRAFIE - Fotoschule #5: Fotografieren mit langen Belichtungszeiten

Lange Belichtungszeiten lassen Bewegungen verschwimmen...oder sichtbar werden.

Hallo aus Bernburg!

Lange Belichtungszeiten lassen Bewegungen verschwimmen...oder sichtbar werden. Ein Stativ oder Bohnensack sind generell hilfreich, ein Graufilter (64 oder 1000) ist am Tag empfehlenswert. Was aber kann eine Langzeitbelichtung nun leisten?

1. Wellen glätten

Durch lange Belichtungszeiten(>1/10 Sek.) werden die Wellenbewegungen geglättet. Der Grund: Wellenberge und ‑täler überlagern sich und heben sich gegenseitig auf. Ein Polarisationsfilter sorgt bei Gewässern für klare Sicht und gibt blauem Himmel etwas zusätzlichen Pepp.

2. Wasserfälle aus flüssigem Silber

Wasserfälle wirken durch lange Belichtungszeiten besonders eindrucksvoll. Ab 1 Sek. Belichtung wird das Wasser zu Silber. Wenn das Motiv zu hell wird und droht auszubrennen, hilft ein Graufilter oder eine Mehrfachbelichtung auf die hellen und dunklen Bildbereiche.

3. Spiegelungen durch glatte Oberflächen

Wie bereits erwähnt, können Wasseroberflächen mittels Langzeitbelichtung geglättet und Spiegelungen verstärkt werden. Zusätzlich wirkt ein länger belichtetes Motiv detailreicher.

4. Nebel und Wasser in Kombination

Morgendliche Nebelschwaden ergeben zusammen mit Wasser fantastische Motive. Eine Langzeitbelichtung lässt beide Elemente verschwimmen und harmonischer werden.

5. Kreative Spielereien mit der BULB‑Funktion

Die BULB‑Funktion bietet sich für Belichtungszeiten >30 Sek. und ermöglicht kreative Spielereien wie diese Lichtkuppeln. Das Objektiv wird bei laufender Belichtung mehrmals abgedeckt und die Leuchtkuppel versetzt. Probiert es mal aus.

6. Funkenflug mit der BULB‑Funktion

Das Arbeiten mit brennender Stahlwolle ist gefährlich und sollte nicht leichtsinnig durchgeführt werden. Am Ende warten aber spannende Bilder auf euch. Dank BULB‑Belichtung wirken die Flugbahnen glatt und gleichmäßig.

7. Spielen mit bewegten und unbewegten Objekten

Mittels Langzeitbelichtung, lassen sich kreative Spielereien realisieren. Besonders dann, wenn bewegende Objekte als Motiv dienen. Im ersten Bild habe ich ein fahrendes Auto fotografiert und konnte so die Bewegung anhand von Lichtspuren sichtbar machen.

Eine weitere Möglichkeit, Langzeitbelichtung kreativ zu nutzen, ist das Kombinieren von stehenden und sich bewegenden Objekten. Bahnsteige oder Bahnhöfe sind dafür bestens geeignet. Drückt man auf den Auslöser der Kamera, kurz bevor sich der Zug in Bewegung setzt, erhält man folgendes Ergebnis.

Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich und besonders an Bachläufen oder Wasserfällen lohnt es sich zu üben. Probiert es gerne mal aus und lasst mich an euren Ergebnissen teilhaben. Und wie immer gilt: meldet euch bitte bei Fragen.

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In diesem Sinne,